Marchtaler Plan
Die Abt-Joscio-Schule befindet sich auf dem Weg zur Einführung der Marchtaler-Plan-Pädagogik, die Lernen in sinnvollen Zusammenhängen ermöglicht. Dieses reformpädagogische Konzept entstand im Kloster Obermarchtal, das die Lehrerakademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart beherbergt, wo der Marchtaler Plan seit mehr als 30 Jahren als Konzept für alle katholischen Schulen weiterentwickelt wird. Seit einigen Jahren wird die Einführung der Marchtaler-Plan-Pädagogik auch vom Katholischen Schulwerk Bayern und von den Schulreferenten der bayerischen Diözesen offensiv unterstützt und begleitet.
Christliches Menschenbild als Grundlage
Biblisch-christliche Grundlage des Marchtaler Plans ist der Mensch, der von Gott geschaffen und zur Freiheit berufen ist (Gal 5,13). Diese Freiheit kommt in verschiedenen Dimensionen zum Ausdruck: Alle, die bei uns lernen und arbeiten, können sich frei für die private Abt-Joscio-Schule entscheiden. Als freie Bekenntnisschule hat die Abt-Joscio-Schule die Möglichkeit, die religiöse Sichtweise und christliche Themen mehr in den Blick zu nehmen. Außerdem gelang durch die langjährige Zusammenarbeit mit dem Team der Marchtaler-Plan-Schulen in Bayern eine gute Verknüpfung zwischen dem Lehrplan aus Obermarchtal und dem staatlichen Lehrplan, der nun Grundlage des Arbeitens an unserer Schule ist.
Mehr Freiheit und Individualität
Und schließlich traut der Marchtaler Plan auch den Kindern mehr Freiheit zu. Sie können in den offeneren Unterrichtsphasen selbst entscheiden, in welcher Reihenfolge, in welchem Tempo und Umfang und wie intensiv sie sich mit den vorbereiteten Lerninhalten auseinandersetzen wollen und ob sie dabei mehr alleine oder lieber zusammen mit anderen arbeiten.
Eigenes Lerntempo durch Freie Stillarbeit
Mit der Freien Stillarbeit, die in allen Klassen stattfindet, wollen wir die Individualität eines jeden Kindes in die Mitte des pädagogischen Bemühens stellen. In der Freien Stillarbeit kann sich das Kind in freier Verantwortung und mit Hilfe der Lehrkraft in seinem Tempo und auf unterschiedlichem Anforderungsniveau mit den Lerninhalten beschäftigen. Inhaltlich geht es im Sinne der Marchtaler-Plan-Pädagogik darum, die religiöse Sichtweise der Dinge, die Beziehung zu Gott und die Botschaft Jesu Christi in das gemeinsame Lernen und Leben in der Schule zu integrieren. Deshalb verzichten wir darauf, den Religionsunterricht nach Konfessionen aufzuteilen. Lediglich in der 3. Klasse werden die speziellen Inhalte zu Erstbeichte und Erstkommunion separat behandelt.
Wöchentlicher Morgenkreis als zentrales Element
Zentrales Element der Marchtaler-Plan-Pädagogik ist der Morgenkreis, der jeweils am Montagmorgen stattfindet. Er schafft den Übergang vom Wochenende in den Schulalltag. Die Kinder können Befindlichkeiten äußern und Erlebtes einbringen. Die Lehrkraft lenkt mit Geschichten, Bibeltexten, Bildern und Impulsen den Blick auf das, was in der neuen Woche im Mittelpunkt stehen wird oder geht auf die Anliegen und Probleme der Klassengemeinschaft ein. Dazu bringen die Kinder ihre eigenen Erfahrungen ein und gestalten ein Bodenbild, das sie die Woche über begleitet. In den weiteren Unterrichtseinheiten in Religion, HSU, Deutsch, Musik und Kunst, die zukünftig noch mehr miteinander vernetzt werden sollen, kann sich die Thematik nun mit ihren religiösen, sozialen, naturwissenschaftlichen, sprachlichen und künstlerischen Anteilen entfalten.
In Kombination mit unserem musischen Schwerpunkt kann die Marchtaler-Plan-Pädagogik dazu beitragen, dass unsere Schule auch in Zeiten des demographischen Wandels attraktiv und gefragt bleibt, weil sie Lernen in sinnvollen Zusammenhängen ermöglicht. Wir bedanken uns bei allen, die uns auf diesem Weg unterstützen.